Liebes Tagebuch, was bedeutet eigentlich „Murphys law“? Genau, alles was schief gehen kann, wird schiefgehen.
Um dieses Gesetz auf die Probe zu stellen, eignet sich hervorragend die Premiere/Uraufführung einer selbst konzipierten Führung. Als Erlkönig getarnt geht „Deep im Wescht Wood Forest“ an den Start.
Die Gäste ahnen nichts von diesem spannenden wie amüsanten Projekt.
Eine actionreiche Cross-Over Führung für Jugendliche ab der 7. Jahrgangsstufe. Entspricht also einem Altersdurschnitt von 13 Jahren und einem Durchschnitt von 100 % voll pubertierender Backfische…
Dies zeigt zunächst die Wahl des Outfits, welches perfekt an die Wildnis angepasst ist. Weiße T-Shirts, die neusten Turnschuhe und vor allem die neusten Turnschuhe mit leuchtend weißer Sohle. Momentan der letzte Schrei. Ja, die Kids haben geschrien…
Als wir uns durch die erste Fichtendickung durchgekämpft hatten, wirkten auch die weißen Shirts etwas abgekämpft und erste Panik machte sich breit.
Fazit: „Flecktarn“ bekommt eine ganz neue Bedeutung…
Weiter ging es hoch zu unseren Waldsofas. Dort erwartete die Teens ein Spiel mit bunten Zahnstochern. Weiße und rote, welche gesammelt werden sollten. Schon schnell beobachteten wir bei einem jungen Mann orientierungslose Blicke. Er sollte rote Zahnstocher suchen, konnte sie aber nicht erkennen. Auch die Lehrer waren ratlos. Selbst der junge Mann wusste bis dahin nicht wirklich von seiner Rot-Grün Schwäche.
Fazit: Ab jetzt leuchten die Zahnstocher in königlich-bayrisch!
Nun waren die „Buddys“ gefordert. Bei dieser Partnerübung hilft man sich gegenseitig über einen Baumstamm, der über einem schlammigen Bachlauf liegt. Robustes Totholz, das schon so einige erwachsene Männer getragen hat. Aber heute leider nicht. Mit einem Rumms brach der Stamm und einer der kräftigeren Burschen landete mit seinen schneeweiß besohlten Schuhen mitten im Matsch. Puterrot versuchte er sich aus dem Schlamm zu befreien. Der Schuh blieb stecken und er stürzte mit dem Hintern gleich hinterher. Kurz vor der Ohnmacht saß er nun im Schlamm und rang um Fassung. Das Ziel erlebnispädagogischer Angebote ist die Herausforderung zu suchen und eine gewisse Grenzerfahrung zu erleben, die dich wachsen lässt und stärker macht. Der junge Mann hat´s überlebt, die Schuhe wahrscheinlich nicht.
Fazit: Totholz ist nicht tot, es hat einen sehr lebendigen schwarzen Humor.
Zu guter Letzt kam das „Brückenspiel“, bei welchem die Teens über Rundhölzer, die von ihren Kameraden gehalten werden, balancieren. Die Rundhölzer sind aus bestem Hasel und echt stabil. Bis zu dem Moment als ein anderer Prachtbursche drüber lief und nur Splitter hinterließ. Dieses Spiel soll eigentlich das Vertrauen zum Team stärken. Gott sei Dank hatten wir noch frische Ersatzhölzer dabei und wagten einen neuen Versuch. Der junge Mann, angefeuert und bestärkt durch seine Klassenkameraden, nahm die Challenge an und überstieg erfolgreich die Brücke. Das war ein Jubel!
Fazit: Holz vergeht – Kameradschaft besteht!
An diesem Tag hatte die Jugend einiges wegzustecken… Sie kamen an ihre persönlichen Grenzen, haben diese überschritten und gingen letztendlich als Gewinner vom Platz.
Fazit für uns als Naturführer: „Was möglich ist, kommt vor“!